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Online-ZeitungWeltklimagipfel |
03.09.2012 |
Der Weltklimagipfel im südafrikanischen Durban sollte revolutionieren, sollte eine komplette Umstellung hin zum Klimaschutz bringen - bevor es zu spät ist für den Planeten Erde. Allerdings schien erneut alles am Widerstand der USA, Chinas und Indiens zu scheitern. Wie schon 2009 in Kopenhagen bzw. ein Jahr später in Cancun so auch heuer kein Ergebnis??? Doch in dieser zweiten Dezemberwoche 2011 war irgendetwas anders. Es herrschte bereits zu Beginn des Gipfels eine angespannte Stimmung. War es der weihnachtliche Gedanke, der die Vertreter von 190 Staaten dieser Erde dermassen intensiv an einer Lösung basteln liess? Verhandelt wurde mit sehr harten Bandagen. Die USA etwa zeigte anfangs noch ein Einlenken, bis dann am Freitag ein striktes "Nein" aus Washington kam. EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard hatte sich vorgenommen, nicht ohne Ergebnis nach Brüssel zurückzukehren, weshalb der Klima-Gipfel auch um einen Tag verlängert wurde. Und der Torschuss gelang in den Minuten der Verlängerung! In der Nacht zum Sonntag schliesslich erfolgte der nicht mehr erwartete Durchbruch: Die sog. "Durban Platform" soll bis 2015 auf den Erkenntnissen des Weltklimarates IPCC erarbeitet sowie abgeschlossen werden und ab 2020 das Kyoto-Protokoll ersetzen, das eigentlich im kommenden Jahr auslaufen sollte, nun jedoch verlängert wurde (im Kyoto I-Abkommen hatten sich 37 Industriestaaten verpflichtet, den CO2-Ausstoss um 5 % zu reduzieren). Bis zuletzt sträubten sich vornehmlich China und Indien gegen die von der Europäischen Union geforderte, verbindliche Formulierung - schlussendlich einigte man sich dann auf eine weniger streng gefasste Version. Damit werden erstmals alle Staaten zur Einhaltung und Erarbeitung von Klimaschutz- massnahmen verpflichtet. Bis in neun Jahren soll der Ausstoss des Treibhausgases Kohlendioxid in den Industrieländern um insgesamt 25 bis 40 Prozent reduziert werden. Die Einzelheiten hierfür werden bis zum Klimagipfel im Mai in |
Katar erarbeitet. Da allerdings Japan, Kanada, Neuseeland und Russland bekannt gegeben hatten, dass sie in der Verlängerung des Kyoto-Protokolls nicht dabei sein werden, betrifft dies fast ausschliesslich die Staaten der EU, da die USA damals den Vertrag nicht unterschrieben hatten. Europa und Australien allerdings produzieren zusammen nur rund 16 % des weltweiten CO2-Ausstosses. Die grossen Umweltsünder sind China und die USA (gemeinsam beinahe 50 % des globalen Ausstosses) sowie Brasilien und Indien. Angesichts dieses Umstandes erscheint die Entscheidung von Durban als bestmöglicher Erfolg. So meint auch die UN-Klimachefin, Christiana Figueres, dass das Abkommen den Weg geebnet habe, "um ein breit angelegtes Klima-Regime aufzubauen"! |
Berichte der Vereinten Nationen ergaben in den vergangenen 15 Jahren 13 Wärmerekorde. Um die Auswirkungen dieses Klimawandels nur halbwegs im Zaum halten zu können, darf die Erderwärmung in der Gegenwart nur 2 Grad über jener der vorindustriellen Zeit liegen (derzeit sind es 4 Grad). Dies aber halten selbst die Experten für unrealistisch. Deshalb zeigen sich viele Klimaschutz-Organisationen vom Ergebnis enttäuscht. "Was wir hier sehen sind Baby-Schritte - und die Situation erfordert mehr als Baby-Schritte!", meinte Greenpeace-Direktor Kumi Naidoo und wird durch die Hilfsorganisation Oxfam unterstützt. Die USA haben sich auch weiterhin ein Schlupfloch offengehalten. |
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